Kinder tanken Energie für weitere Kita-Abenteuer im neuen Sinnes-und Therapieraum
In unserer Kita gibt es etwas Neues. Ein Ruheraum soll ab sofort im Kita-Alltag integriert werden, um Kinder mit besonderen Bedürfnissen, sei es aufgrund von körperlichen, geistigen oder emotionalen Herausforderungen zu fördern und spezifische Unterstützung zu geben.
In unserer Kita gibt es etwas Neues. Aufgeregt folgen an diesem Vormittag die Kinder der Spatzengruppe ihrer Erzieherin Silke. Der neue Ruheraum soll ab sofort im Kita-Alltag integriert werden. Noch ist er verschlossen, denn es müssen zuvor die Ruheraum-Regeln besprochen werden. „Wir müssen leise sein und dürfen nicht herumtoben!“, sagt Lena. Und Tim weiß, dass eine Kissenschlacht dort nicht erlaubt ist. „An der Decke hängt eine Discokugel. Getanzt werden darf aber nicht. Wir dürfen die Lichter nur beobachten und das ganz leise!“, fügt Alex hinzu. Das ist richtig, denn mit dem Lichtspiel können die Kinder in andere Welten eintauchen. Das ermöglicht einen Neustart der Sinne.
Dann ist es endlich soweit. Silke öffnet die Tür und die Kinder stürmen aufgeregt und auch nicht ganz leise in ihren neuen Raum. Zuvor galt es noch die Schuhe auszuziehen. Alles wird von den kleinen „Spatzen- und Rotkehlchenkindern“ inspiziert. Auf dem Boden liegen dicke, weiche Matten und ein kuscheliger Teppich. An der Wand lehnen zahlreiche Kissen und dazwischen sitzen Kuscheltiere. In Regalen stehen bunte Bilderbücher und auch hier lehnen zwei Kuschelhasen an der Wand. Die Licht- und Schattenspiele lassen die Kinder staunen.
Schnell findet jeder seinen Lieblingsplatz. „Das ist euer neuer Ruheraum“, erklärt Silke und fährt fort: „Hier könnt ihr euch ausruhen, wenn es euch in der Gruppe mal zu laut wird. Hier könnt ihr euch auch ein Bilderbuch anschauen oder euch etwas vorlesen lassen.“
Die Kinder sind begeistert. Auch Niklas will am liebsten sofort alles anfassen und alles ausprobieren, aber die anderen Gruppen wollen sich den Ruheraum auch noch anschauen, bevor er von allen Kindern des Kindergartens genutzt werden darf.
Anne Cierpinski, die Leiterin der ASB-Kita „Spatzennest“ ist begeistert vom Konzept des Sinnes- und Therapieraumes: „Ziel des Aufenthaltes im Raum ist eine beruhigende und entschleunigende Wirkung auf die Kinder und das fokussierte Wahrnehmen von Sinneseindrücken. Je nachdem, welches Bedürfnis die Kinder zeigen, können sowohl Geräusche, Lichtspiele oder unterschiedliche Oberflächen zum Tasten die gesuchte sensorische Entfaltung bewirken und die Kraft für neue Abenteuer im Gruppenraum bereitstellen.“
Der Raum soll auch zu therapeutischen Zwecken genutzt werden, um Kinder mit besonderen Bedürfnissen, sei es aufgrund von körperlichen, geistigen oder emotionalen Herausforderungen zu fördern und spezifische Unterstützung zu geben.