Zu Wasser, zu Lande und in der Luft: ASB in Sachsen-Anhalt probt den Ernstfall
Mehr als 70 Samariterinnen und Samariter kamen für ein Wochenende zusammen, um im Harzer Seeland, am Ufer des Concordiasees, den Ernstfall zu proben. Ehrenamtliche Einsatzkräfte des ASB Halle/Bitterfeld, ASB Salzlandkreis, ASB Altkreis-Quedlinburg und des ASB Mansfeld-Südharz arbeiteten Hand in Hand mit dem Ziel, der gemeinsamen Ausbildung aller Fachdienste des ASB-Bevölkerungsschutzes in Sachsen-Anhalt.
Wichtig war vor allem, theoretisch erworbenes Wissen nun praktisch anzuwenden. Auch die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdienste, vom Rettungsdienst über das Drohnenteam, von der Wasserrettung zur Tauchergruppe bis hin zu den Verpflegungseinheiten sowie der tolerante Umgang miteinander und das Eingehen auf individuelle Defizite standen im Fokus.
„Das hier ist Herzens- und Ehrensache und eine ganz andere Welt für mich“, sagt Nora Tandetzky (24), die hier am See ihre „EGA“ (Einsatzkräftegrundausbildung) absolviert. Gemeinsam mit ihrer Mutter ist Nora seit zwei Jahren beim ASB Salzlandkreis engagiert. Beide Frauen treffen sich nach Feierabend regelmäßig mit anderen Ehrenamtlichen zu sogenannten Dienstabenden. Dort beschäftigen sie sich mit den vielfältigen Themen rund um den Bevölkerungsschutz. „Wir haben beide ein Helfersyndrom und wollten das sinnvoll einsetzen“, sagt Nora. Die gelernte medizinische Fachangestellte, momentan macht sie eine Ausbildung zur Erzieherin in einer Kita, weiß, dass Ehrenamt auch Ausbildung braucht. „An diesem Wochenende lerne ich, im Katastrophenfall schnell, koordiniert und professionell zu helfen. Mein Ziel ist es heute, die praktische Prüfung der EGA erfolgreich abzuschließen.“ Und so übte Nora gemeinsam mit vielen anderen das einsatzbezogene Zusammenwirken an verschiedenen Stationen, z.B. den Aufbau eines Behandlungsplatzes, die Vermisstensuche, das Auf- und Absitzen vom Fahrzeug, die Absicherung einer Einsatzstelle, der Umgang mit einem Stromaggregat oder den Aufbau eines Lichtmastes.
Andere Fachdienste, z.B. die Wasserretter:innen übten die Rettung einer Person aus dem Gewässer, die Tauchergruppe meisterte herausfordernde Einsätze unter Wasser und das Drohnenteam unterstützte mit Luftaufnahmen eine inszenierte Vermisstensuche. Die gemeinsame Ausbildung und Übung war in diesem Jahr mehr als nur Training - sie war eine Demonstration von Entschlossenheit und Zusammengehörigkeit! Die Ehrenamtlichen tauschten sich aus, lernten voneinander und wurden auf mögliche Einsätze bestens vorbereitet. Denn die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wichtig ein funktionierender Bevölkerungsschutz für die innere Sicherheit unseres Landes ist. Wichtigstes Pfund im Bevölkerungsschutz sind die vielen tausend ehrenamtlich Aktiven, die, so wie Nora, ihre Freizeit und ihr Know-How beim ASB einbringen und dadurch die Arbeit im Katastrophenschutz erst ermöglichen.
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