Katastrophenschutz des ASB Regionalverbandes Salzlandkreis e. V. zum traditionellen Blaulichttreffen am Ditfurter See.
Vergangenes Wochenende war es wieder soweit! Das mittlerweile traditionelle Blaulichttreffen des ASB Salzlandkreis mit dem DLRG Bernburg fand dieses Jahr am 30 Hektar großen und 8 Meter tiefen Ditfurter See statt.
Was vor einigen Jahren mit wenigen Fahrzeugen begann, hat sich mittlerweile zum Treffpunkt unterschiedlichster Hilfsorganisationen aus Sachsen-Anhalt entwickelt. In diesem Jahr nahmen Einheiten des Katastrophenschutzes des ASB Salzlandkreis sowie Einheiten des DLRG Bernburg teil. Auf dem Plan standen zahlreiche Fortbildungen in den einzelnen Fachdiensten. Die EhrenamtlerInnen vom ASB-Sanitätszug probten Fallbeispiele zum Thema „Sichtung von Patienten“ und sie erhielten Einblicke in die Funkausbildung und in das Einweisen von Kräften bei bestimmte Unfall- und Katastrophenszenarien.
Auf dem wunderschönen Ditfurter See führte die Wasserrettung des RV Salzlandkreis eine Fortbildung zum Thema „Gefahren an und in Gewässern und die Verhaltensweisen auf dem Rettungsboot“ durch. Außerdem wurden die Fahrten mit den Wasserrettungsbooten genutzt, um den See zu erkunden und rettungsmedizinisch einzuteilen. Denn falls bei einem Tauchunfall Rettungswagen anrücken, müssen z.B. Zufahrtswege sofort zugewiesen werden können. Im heutigen über 30 Hektar großen und durchschnittlich 8 Meter tiefen Kiessee wurde von 1978 bis 1998 Kiessand abgebaut. Das Gelände wurde danach rekultiviert und in einen wunderschönen Natursee umgewandelt.
Übrigens: Beim Kiesabbau wurden unter anderem ein ottonischer Bronzekrug mit Wappen sowie Stoß- und Backenzähne vom Mammut geborgen. Diese Fundstücke sind im "Archäologischen Kabinett" des Heimatmuseums Ditfurt zu besichtigen. Der See wird vor allem von Anglern und als Badesee genutzt. Das Baden ist im Bereich einer unbeaufsichtigten Badestelle auf eigene Gefahr erlaubt.
Höhepunkt war am Samstagnachmittag die Präsentation der Gerätschaften und der Fahrzeuge. Ein kleines Blaulichtmeer irrlichterte über den Ditfurter See. Und die Drohnen des UAV-Teams (Unmanned Aerial Vehicle – unbemanntes Fluggerät) stiegen dazu in die Luft. So hatten alle Katastrophenschützer die Möglichkeit, die Technik der Fahrzeuge, die Arbeit eines Drohnenteams oder der Wasserrettung kennenzulernen und zu verstehen.
Was eine Rettungshundestaffel ist, wie die Rettung mit Hilfe der tierischen Spürnasen funktioniert, dies wurde den Teilnehmern ebenso erläutert. Später erhielten alle noch intensive Einblicke in die Arbeit des ASB-Kriseninterventionsteams.
Am späten Nachmittag und nach lehrreichen Stunden für die insgesamt 64 Helfer fand das „Blaulichttreffen 2021“ einen gebührenden Abschluss: Es wurde bei einem gemeinsamen Grillfest gefeiert und gelacht und man ließ das vergangene „Corona-Jahr“ Revue passieren und schaut gemeinsam zuversichtlich und tatendurstig und in das kommende Jahr.
Was ist „Katastrophenschutz" eigentlich?
Der Katastrophenschutz kommt immer dann zum Einsatz, wenn die Schadenlage so groß wird, dass die Kräfte des "normalen" Regelrettungsdienstes und der Feuerwehr nicht ausreichen, um den eingetretenen Schaden oder drohende Gefahren zu bekämpfen. Solche Situationen können Natur- oder von Menschen verursachte Katastrophen wie z.B. Hochwasser oder Stromausfall sein. In diesen Fällen werden die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des ASB-Katastrophenschutzes aktiv – sie arbeiten eng mit anderen Hilfsorganisationen, Feuerwehren und Behörden zusammen, um der Bevölkerung die bestmögliche Hilfe zukommen lassen zu können.
Der Katastrophenschutz wird in Deutschland von den Bundesländern und innerhalb der Bundesländer von festgelegten Aufsichtsbehörden (z.B. Landkreise, Bezirksregierungen) geregelt und verwaltet. Er ist Teil eines größeren Systems zum Schutz und zur Gewährung der Sicherheit der Bevölkerung. So hat jedes Bundesland sogar eigene Gesetze, die nicht nur den Rettungsdienst und die Feuerwehr, sondern auch den Katastrophenschutz regeln. In vielen dieser Gesetze ist der Arbeiter-Samariter-Bund als im Katastrophenschutz mitwirkende Hilfsorganisation namentlich genannt.