Arbeiter-Samariter-Bund

Integrationsfachdienst (IFD) des Landesverbandes Gemeinnützige Gesellschaft für Integrationsfachdienst Halle-Merseburg mbH Ein Interviewmit Anika Sperlich, DiplomKommunikations­ psychologin und Teamleiterin des IFD Halle-Merseburg. Frau Sperlich, wen und was betreut und begleitet der IFD? Anika Sperlich: Das Spektrum ist unterschiedlich, vor allem aber sind es schwerbehinderte und ihnen gleich- gestellte Menschen mit einem besonderen Bedarf an arbeitsbegleitender Betreuung. Wir helfen diesen Men- schen sich auf dem Arbeitsmarkt langfristig zu integrie- ren und dadurch finanziell unabhängig zu sein, um so ein eigenständiges Leben führen zu können. Im Rahmen unserer Modellprojekte arbeiten wir mit Förderschulen und Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) zu- sammen. Sollte ich nach einem Unfall oder nach einer Krank- heit schwerbehindert sein, was kann dann der IFD für mich tun? Anika Sperlich: Wir beraten und unterstützen bei der Beantragung eines GdB, dem Grad der Behinderung, oder beim Antrag auf Gleichstellung. Das wichtigste ist jedoch, Wege zu bereiten für den eigenen beruflichen Wiedereinstieg. Arbeitgebern sind wir bei behinderungs- bedingt erforderlicher Anpassung des Arbeitsplatzes behilflich und klären über Fördermöglichkeiten auf. Wie sieht für Sie ein normaler Arbeitstag aus? Gibt es einen solchen überhaupt? Anika Sperlich: Jein. Jede IFD-Fachberaterin aus unserem achtköpfigen Team plant und strukturiert ihren Arbeitstag weitgehend eigenverantwortlich. Bei einem Anteil von ca. 70% Außendiensttätigkeit und 30% Be- ratung im Innendienst bzw. administrativen Aufgaben, wie Dokumentation, ist jeder Arbeitstag anders. Hinzu kommen Krisenfälle, die schnelles Handeln erfordern. Wir sind ein aufsuchender Dienst. Mit Betroffenen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind oder denen aus anderen Gründen das Aufsuchen unserer Beratungsstelle nicht möglich ist, werden Termine in Unternehmen, zu Hause oder an neutralen Orten vereinbart. Gibt es im Rahmen Ihrer Tätigkeit Dinge, die sie lieber tun als andere? Was? Anika Sperlich: Für mich gibt es keinen besseren Be- ruf. Ich habe täglich mit unterschiedlichsten Menschen zu tun und schaue auch mal hinter die Kulissen von Industrie, Handel oder Gesundheitswesen. Potentielle Arbeitgeber in Schlachthöfen aufzusuchen oder in Kitas, Seniorenheimen und Krankenhäusern, das gehört zum Arbeitsalltag. Wie in vielen Sozialberufen stört manch- mal die überbordende Dokumentation. Anika Sperlich hilft Menschen mit Behinderung beim Integrationsfachdienst (IFD) auf den Arbeitsmarkt. Mitarbeiter des IFD klären, wo trotz gesundheitlicher Beeinträchtigung Kenntnisse, Fähigkeiten und Stärken liegen und welche beruflichen Möglichkeiten für die Betroffenen bestehen. Gemeinnützige Gesellschaft für Integrationsfachdienst Halle-Merseburg mbH: Bürostandort Halle Bürostandort Leuna Emil-Abderhalden-Straße 21 Bürocenter Am Haupttor 06108 Halle (Saale) 06237 Leuna Internet: www.ifd-halle.de 29

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